Chronik der R. Woeste & Co.
1893 gründete Richard Woeste die R. Woeste & Co. Fittings- und Flanschfabrik in Düsseldorf. Schnell machte sich das Unternehmen mit innovativen Entwicklungen im Schmiedesektor einen Namen.
Als um 1900 der weiße Temperguss industriefähig wurde, gehörte das Unternehmen mit zu den ersten, welche diesen Werkstoff für sich nutzten. Mit der Umwandlung einer bestehenden Gießerei in Velbert expandierte das Unternehmen um 1909 und stellte eine Vielzahl von Fittings her, welche die Einsatzmöglichkeit um ein Vielfaches erweiterte. Schon bald exportierte das Unternehmen seine Fittings in die ganze Welt. Durch den enormen Exportanstieg wuchs der neue Standort rapide um weitere Produktionshallen an, so dass sich das Areal des Unternehmens unter der Leitung des Sohnes Reinhold Woeste in den 1920er und 1930er Jahren verdoppelt hatte.
Die Expansion der R. Woeste & Co. setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen begleiteten die erfolgreiche Produktion bis in die 1970er Jahre, als Albrecht Woeste in der dritten Generation ein neues Fertiglager ergänzte.
In den 1990er Jahren stellten Albrecht und sein Sohn Gerrit Woeste den Düsseldorfer Standort nach mehr als 100 Jahren ein, um die Bearbeitung der Schmiedefittings sowie den Vertrieb und die Verwaltung ganz auf den Firmenstandort Velbert zu konzentrieren. Hier investierten sie in weitere Gebäudekomplexe, ein Verwaltungsgebäude und eine Produktionshalle. 2001 stellte das Unternehmen seine Produktion von Tempergußfittings aufgrund des hohen Wettbewerbsdruck ein und konzentrierte sich auf kundenspezifische Teile.
Der Ausbau des Geschäftes gelang nicht wie erhofft, so dass 2003 das gesamte operative Geschäft aufgegeben werden musste. Im Oktober 2003 endete die Produktion mit einem Grillfest der 230 Mitarbeiter im Innenhof des Unternehmens. Ein Teil des Geschäftes ging in die Guss Transfer GmbH und Jamos GmbH über.
Gerrit Woeste setzte sich für eine sinnvolle Nutzung des Geländes ein. Als Ergebnis wurde der Bebauungsplan 654 entwickelt, der 2013 in Kraft trat. Die Baumaßnahmen starteten noch im selben Monat, so dass Ende 2014 ein großräumig angelegter und heute stark frequentierter Lebensmittel Markt eröffnen konnte. Zudem entstanden 113 moderne und hochwertige Ein- und Mehrfamilienhäuser in naturnaher Umgebung mit direkter Nähe zum Panoramaradweg. So konnte das Gelände der R. Woeste & Co. mit neuem, stadtnahem Leben gefüllt werden.